Corona-Krise zeigt wie fossile Energien die Luft verschmutzen
In Zeiten der Corona-Pandemie sind alle Augen auf die Gesundheit gerichtet. Dass die Luftverschmutzung sehr stark durch das Verbrennen von Erdgas, Erdöl und Kohle verursacht wird, ist vielen spätestens durch die starke Verbesserung der Luftqualität durch die Maßnahmen gegen das Corona-Virus neuerlich bewusst geworden, die allerorten beschrieben wird. Flugzeuge bleiben am Boden, Fabriken stehen still und viele Menschen arbeiten von zu Hause, um die Ausbreitung des Coronavirus zu reduzieren. Dass sich das positiv auf die Luftqualität auswirkt, ist keine Überraschung. Satellitenbilder zeigen den drastischen Rückgang an umweltschädlichen Treibhausgasen, vor allem in Ländern, die umfassende Quarantäne-Maßnahmen verordnet haben.
„Diese Erfahrungen gilt es im Gedächtnis zu behalten, um nach der Corona-Krise die richtigen Maßnahmen zu setzen, damit die gute Luftqualität auch in Nach-Corona-Zeiten aufrechterhalten werden kann“, fordert Stefan Moidl. Geschäftsführer der IG Windkraft. Mit dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien könnten kurz- und mittelfristig viele Menschenleben gerettet werden. Allein in Europa sterben pro Jahr rund 400.000 Menschen aufgrund der Verbrennung von Erdgas, Erdöl und Kohle, wie eine aktuelle Studie berichtet. „Der rasche Ausbau von Windrädern und die Schließung von fossilen Kraftwerken, sowie der Umstieg auf Elektromobilität muss nun nach der Corona-Krise umgesetzt werden“, fordert Stefan Moidl „Gerade jetzt sieht man, wie sauber die Luft sein könnte, wenn wir auch nur auf Teile der Verbrennung von Erdgas, Erdöl und Kohle verzichten.“
Zukunft der Energieerzeugung muss erneuerbar werden
In Österreich werden heute noch rund ein Drittel der Stromerzeugung und zwei Drittel des gesamten Energieverbrauchs durch Erdgas, Erdöl und Kohle zur Verfügung gestellt. „Je schneller wir hier den Umstieg auf erneuerbare Energien schaffen, desto mehr Todesfälle können wir verhindern. Ganz nebenbei schaffen wir auch den Klimaschutz und erhalten so die Lebensgrundlagen für die nächste Generation“, bemerkt Moidl.
Windräder erzeugen im Gegensatz zu Erdgas, Erdöl und Kohle bei der Energieerzeugung keine Abgase oder Abwässer. Windräder schaffen mehr Arbeitsplätze als Gaskraftwerke, sind kostengünstiger als jedes Kohlekraftwerk und der Windstrom kann in Österreich erzeugt werden, und muss nicht aus Krisenregionen nach Österreich importiert werden. Laut Bloomberg New Energy and Finance sind die Windkraft und Solarenergie in zwei Dritteln der Welt die kostengünstigste Art der Stromerzeugung. „Sowohl was die Kosten betrifft, als auch bei der heimischen Wertschöpfung, aber ganz besonders was die Gesundheit anbelangt, haben die erneuerbaren Energien die Nase vorne“, so Moidl: „Das Ende von Erdgas, Erdöl und Kohle muss bereits jetzt begonnen und darf nicht in die Zukunft verschoben werden.“
4,5 Mio. Tote weltweit durch fossile Brennstoffe
Immer wieder weisen Studien darauf hin, dass die Verwendung von Erdgas, Erdöl und Kohle Millionen Menschen das Leben kostet. Die erst kürzlich erschienene Studie vom Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) geht von 4,5 Mio. Todesfällen weltweit aus. Allein in der Europäischen Union gehen die Studienautoren von rund 400.000 Todesfällen aus. Weltweit kommen 1,8 Mrd. verlorene Arbeitstage pro Jahr hinzu, die durch Luftverschmutzung von fossilen Brennstoffen verursacht werden. In Summe entstehen der Gesellschaft dadurch rund 7,5 Mrd. Euro an Kosten, was 3,3 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts entspricht. Die Studienautoren weisen auch darauf hin, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien einen großen Teil der Todesfälle verhindern könnte.
Studie Greenpeace (pdf)