EU: Erneuerbare Energien überholen fossile Energiequellen
Die EU-Kommission hat ihren Bericht zur Lage der Energieunion veröffentlicht. In der EU wurde im vergangenen Jahr erstmals mehr Strom mit erneuerbaren Energien erzeugt als mit fossilen Brennstoffen wie Kohle und Gas. Der Anteil erneuerbarer Energie an der Stromerzeugung lag somit 2020 bei 38 Prozent. Fossile Energieträger kamen nur noch auf 37 Prozent, Atomkraftwerke auf 25 Prozent. Neun EU-Mitgliedstaaten haben den Kohleausstieg umgesetzt, 13 weitere haben sich zu einem Ausstiegsdatum verpflichtet und vier prüfen mögliche Zeitpläne.
Hoch blieb die Abhängigkeit von Energieexporten aus Drittstaaten. So erreichte der Anteil der Energieimporte in der EU netto 60,6 Prozent. Das ist der höchste Wert in den vergangenen 30 Jahren, heißt es in dem Bericht.
Erneuerbare Energien, um unabhängiger zu werden
Erneuerbare Energien waren auch Thema des Sondertreffens der EU-Energieministerinnen und -minister aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise. Diese sind vor allem auf die gestiegene Gasnachfrage zurückzuführen. Eine Schlüsselbotschaft sei, dass ein Ausbau erneuerbarer Energien notwendig sei, um hier unabhängiger zu werden. „Langfristig muss mehr Kraft in die Energieunabhängigkeit Europas fließen. Dafür braucht es einen beschleunigten Ausbau europäischer Energiequellen, Energiespeicher und Energie-Infrastruktur“, so der Vizepräsident des EU-Parlaments, Othmar Karas. „Die hohen Preise für Gas und in weiterer Folge auch Strom bestätigen den Kurs der Europäischen Union in Richtung Klimaneutralität“, bekräftigte NEOS-EU-Abgeordnete Claudia Gamon. Mit dem raschen Ausbau von erneuerbarer Energie würde man sich von starken Preisschwankungen fossiler Rohstoffe unabhängiger machen und zugleich die geopolitische Position stärken.