GLOBAL 2000 veröffentlicht geheimen Bericht zu AKW Mochovce
Paukenschlag im Verfahren zur Inbetriebnahme von zwei weiteren Atomkraftreaktoren in der Slowakei: Der neue Chef des slowakischen Geheimdienstes, Vladimír Pcolinský, beklagte in einem Interview die grassierende Korruption beim Bau des Atomreaktors. Außerdem ortet er ein völliges Versagen der Kontrollbehörden und der Atomaufsicht des Landes.
Seit 1985 wird im slowakischen Mochovce an zwei weiteren Atomreaktoren gebaut. Erst auf Druck der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 und von slowakischen NGOs wurde Ende 2019 eine Sicherheitsüberprüfung der Reaktoren 3 und 4 durch ein Team aus erfahrenen Atom-Ingenieuren der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) durchgeführt. Der besorgniserregende Bericht zeigte massive Sicherheitsmängel auf.
„Der Bericht stellt ein vernichtendes Zeugnis über den aktuellen Zustand auf der Mochovce-Baustelle aus: 22 Problemfelder mit mehreren Dutzend Problem-Beispielen und vielen Verbesserungsnotwendigkeiten werden vom Pre-Operational Safety Review Team der IAEO aufgelistet“, so der Atom-Sprecher von GLOBAL 2000 Reinhard Uhrig. Der Bericht komme zum Schluss, dass aktuell das Atomkraftwerks-Management nicht auf eine sichere Inbetriebnahme von Reaktor 3 vorbereitet ist: Es werden keine so hohen Standards gesetzt, so GLOBAL 2000, die einen sicheren Betrieb garantieren würden. Der Bericht zeige zu viele Probleme und Schwachstellen auf – die Inbetriebnahme des neuen Reaktorblocks sei aus Sicherheitsperspektive völlig ausgeschlossen.
Die Windkraft Simonsfeld unterstützt die Aktivitäten von Global 2000 gegen die Inbetriebnahme von Mochovce 3 bereits seit Jahren auch finanziell.
Fotos von den brandgefährlichen Sicherheitsmängeln
(c) Global 2000
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