Visuelle Assistenzsoftware öffnen. Mit der Tastatur erreichbar über ALT + 1 - Eye-Able Logo

Hitzerekorde und Unwetter: Klimaschutz dringender denn je

Hitzerekorde in Nordamerika, Waldbrände in Sibirien und extreme Unwetter in Österreich zeigen deutlich, dass die Klimakrise bereits weltweit zu spüren ist – auch die heimische Landwirtschaft ist bedroht.

Extreme Hitze durch die Klimakrise
Die letzten zwei Wochen haben in erschreckender Weise gezeigt, welche Auswirkungen die Klimakrise hat. Noch nie wurden in Kanada Temperaturen von beinahe 50 °C gemessen. Auch im Nordwesten der USA stiegen die Temperaturen weit über 40 °C. Sogar in Sibirien hat man auf einer Fläche, die größer als Luxemburg ist, wieder mit Waldbränden zu kämpfen – der Ausnahmezustand wurde ausgerufen. „Die Hitze in Kanada und den Vereinigten Staaten hat mich als Meteorologe sehr schockiert, weil sie weit über den schlimmsten Befürchtungen lag“, berichtet der Meteorologe Georg Kury: „An vielen Orten wurden die bisherigen Hitzerekorde um 4 bis 6 °C überschritten. Umgerechnet auf Österreich wären das 45 bis 47 °C im östlichen Flachland. Mit den aktuellen Erfahrungen muss man dieses Szenario auch für Österreich als möglich einschätzen.“


Durch Hagel zerstörtes Maisfeld (c) Andreas Patschka/IGW

Landwirtschaft spürt Klimakrise
Auch die Unwetter in einigen Teilen Österreichs und der Tornado in Tschechien haben gezeigt, in welche Richtung sich das heimische Wetter durch die Klimakrise entwickeln kann. "In der Landwirtschaft spüren wir den Klimawandel mittlerweile besonders stark und direkt. Der Erfolg unserer Arbeit ist maßgeblich vom Wetter abhängig, da wir mit und in der Natur arbeiten“, berichtet Andreas Patschka, Landwirt aus dem Weinviertel: „Es wird aber immer schwieriger mit den extremen klimatischen Bedingungen verlässlich hochwertige Nahrungsmittel zu produzieren und dabei wirtschaftlich zu sein. Wenn die gesamte Ernte innerhalb von wenigen Minuten zerstört wird, stehst du vor deinem Feld und musst akzeptieren, dass die ganze Arbeit des letzten Jahres umsonst war. Da versteht man dann überhaupt nicht, wie das so lange dauern kann, bis Gesetze beschlossen werden, wo wir doch bereits mit einem Bein in der Klimakatastrophe stehen.“

Ausbau erneuerbarer Energie dringend notwendig
Ein wichtiger Grundpfeiler des Klimaschutzes ist der Ausbau der erneuerbaren Energien. Das beschlossene EAG schafft nun die entsprechenden Rahmenbedingungen. Patschka: „Wir werden Windräder und PV-Anlagen brauchen, um in Österreich auch in Zukunft Landwirtschaft in der gewohnten Form betreiben zu können. Und da denke ich vor allem an nachfolgende Generationen, denn die werden die bedrohlichen Auswirkungen noch stärker spüren. Was wir derzeit am wenigsten brauchen, sind kurzsichtige politische Taktierereien, denn es geht um die Zukunft unserer Lebensmittelversorgung!“