Taxonomie: Greenwashing von Erdgas und Atomkraft statt nachhaltiger Klimapolitik
Die EU-Kommission hat Atomkraft und fossiles Erdgas offiziell in ihre Taxonomie aufgenommen, die festlegt, welche Finanzinvestitionen als nachhaltig und klimafreundlich gelten. Dadurch sollen Investitionen in diese Bereiche gefördert und ausgebaut werden.
Investitionen in umwelt- und klimaschädliche Technologien
Damit gibt die EU-Kommission grünes Licht für weitere Milliarden an Investitionen in veraltete, umwelt- und klimaschädliche Technologien. Diese Mittel stehen dann für Investionen in eine echte Energiewende und für erneuerbare und sichere Kraftwerke aus Wind, Sonne oder anderen nicht-fossilen und CO2-neutralen Energiequellen nicht mehr zur Verfügung. Ein Erreichen der ohnehin schon schwachen Klimaziele der EU rückt damit in weitere Ferne.
„Fossiles Gas aus Krisenregionen und die teure, riskante und strahlende Atomenergie weiter zu fördern und als klimafreundlich zu klassifizieren, ist ein Irrweg. Die EU muss alles daransetzen, die wirklich sauberen, grünen und sicheren Energien wie Wind- und Sonnenenergie oder andere nicht-fossile und CO2-neutrale Energiequellen mit voller Kraft auszubauen. Nur so können wir gemeinsam, in einem Schulterschluss zwischen Wirtschaft, Politik und Bevölkerung, die Energiewende schaffen und zur Lösung der Klimakrise beitragen,“ ist Markus Winter, technischer Geschäftsführer der Windkraft Simonsfeld, überzeugt.
Atomkraft nicht CO2-neutral
Die Windkraft Simonsfeld hat für ihren neuen Windpark in Poysdorf-Wilfersdorf eine umfassenden Ökobilanz erstellt, die den gesamten Lebenszyklus eines Windparks – und damit alle bei Herstellung, Aufbau, Betrieb sowie Abbau der Windenergieanlagen anfallenden Umweltauswirkungen - erfasst.
Das Ergebnis: Windkraft hat die mit Abstand geringsten CO2-Emissionen aller Energieträger aufzuweisen. Nur 8,5 g CO₂ je kWh fallen über eine Laufzeit von 25 Jahren an. Die Emissionen entstehen vor allem bei der Herstellung der Anlagen, der Betrieb der Anlagen ist de facto emissionsfrei. Im Vergleich dazu weisen fossile Energieträger ein Vielfaches an Emissionen aus - wie etwa Braunkohle mit 1.025 g/kWh, Öl mit 750 g/kWh oder Erdgas mit 499 g/kWh, aber auch die vermeintlich CO2-neutrale Atomkraft kommt auf 24,2 g/kWh.
„Atomkraft ist daher weder nachhaltig noch klimafreundlich, birgt unkalkulierbare Risken und hinterlässt künftigen Generationen die Lasten der Endlagerung. Zudem ist sie viel teuerer als eneuerbare Energien. Die einzig nachhaltige und grüne Energieproduktion muss in Zukunft aus erneuerbaren Energien erfolgen. Nur so können wir gemeinsam unsere Klimaziele erreichen,“ fordert Winter.